FRAI.accelerator – KI für den Mittelstand

08.10.2023

Förderung von künstlicher Intelligenz in Freiburg: Land übergibt Förderbescheid an Partner des FRAI.accelerators

Der Ausbau von Künstlicher Intelligenz in Freiburg wird weiter voran- getrieben. Am 09.10.2023 wurde ein Förderbescheid in Höhe von rund 750.000 Euro durch Staatssekretär im Ministerium für Wirt- schaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Patrick Rapp an das Konsortium des geplanten „FRAI.accelerator“ übergeben. Damit ging bereits der zweite Förderbescheid im Rahmen der KI-Exzellenzzentren nach Freiburg. Der erste Bescheid in Höhe von 5,1 Millionen, wurde am 20.07.2023 in Stuttgart übergeben. Er ging in unterschiedlichen Tei- len an neun Partnerinstitutionen, zu denen Freiburg zählt, die ihre Ex- pertise in den Aufbau einer branchenübergreifenden Datenplattform einbringen. Für die Errichtung von regionalen KI-Exzellenzzentren an den Standorten Stuttgart, Karlsruhe, Neckar-Alb, Freiburg und Ostal- bkreis sowie für Kooperationsmaßnahmen mit dem Nordschwarzwald stellt das Land Baden-Württemberg insgesamt 15 Millionen Euro be- reit, davon bis zu 3,25 Millionen Euro für den Standort Freiburg.

Die feierliche Übergabe fand in den Räumlichkeiten des BadenCam- pus statt. Nach einer Begrüßung durch Dr. Thomas Scheuerle, CEO BadenCampus, und Hanna Böhme, Geschäftsführerin FWTM, sprach Staatssekretär Dr. Rapp einige Grußworte und übergab symbolisch den Förderbescheid in Form eines Schecks. Im Anschluss wurden die Projektziele und das geplante Vorgehen im Rahmen des FRAI.ac- celerators durch Leonard Sporleder, Geschäftsführer Grünhof 3000, vorgestellt.

„Mit der Förderung des Projekts FRAI.accelerator führen wir noch mehr Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, an den Nutzen und die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz heran. Ich setze mich mit Nachdruck dafür ein, dass Baden-Württem- berg und die Region Südbaden vor allem auch bei der Wertschöp- fung national und europaweit zu einer führenden KI-Region wird“, sagte Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Tou- rismus, anlässlich der Bescheid-Übergabe an das Konsortium.

Die Projektpartner_innen Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM), Grünhof 3000 GmbH und BadenCampus GmbH & Co. KG setzen den FRAl.accelerator gemeinsam um, der vor allem die Entwicklung von Lösungen mit hohem gesellschaftli- chem Einfluss, unter anderem in den Bereichen Energie und Gesund- heit anstrebt. Der Accelerator ist ein eigenständiges Teilvorhaben, das im Rahmen der Genossenschaft „KI-Allianz Baden-Württemberg“ (KI-Allianz BW) entsteht. Ein Accelerator-Programm hat das Ziel, das Wachstum eines Unternehmens in einem bestimmten Bereich zu be- schleunigen bzw. zu unterstützen. Mit dem FRAI.accelerator werden KI-Innovationen in kleinen, mittelgroßen und mittelständischen Unter- nehmen in den Fokus gerückt. Der Zugang zu Künstlicher Intelligenz soll erleichtert werden. Gemeinsam mit Expert_innen, wie KI-Star- tups, spezialisierten IT-Firmen, Forschungseinrichtungen und weite- ren relevanten Akteur_innen wird damit ein wegweisendes Projekt zur Umsetzung von KI-Technologien in den Unternehmen gestartet. Der FRAI.accelerator soll nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unter- nehmen stärken, sondern die Innovationskraft des gesamten Wirt- schaftssektors in Baden-Württemberg vorantreiben.

BadenCampus und Grünhof setzen das Vorhaben auf operativer Ebene um. Die FWTM übt eine begleitende Schnittstellen- und Brü- ckenkopffunktion zum landesweiten Kompetenz- und Kooperations- netzwerk KI-Allianz BW aus, wo sie mit einem separaten Modul (Mar- keting, Vernetzung, Community Management) engagiert sein wird.

Hanna Böhme, Geschäftsführerin FWTM dazu: „Vor rund zweieinhalb Jahren bewarb sich Freiburg unter Federführung der FWTM beim lan- desweiten Standortwettbewerb „Innovationspark KI“. Ich freue mich, dass mit dem FRAI.accelerator nun bereits der zweite Baustein der „KI-Allianz BW“ im Rahmen der Nachfolgebewerbung zur Förderung regionaler KI-Exzellenzzentren mit Freiburger Beteiligung gelegt wird.“
„In einer komplexen Geschäftswelt sind innovative Lösungen uner- lässlich. Mit KI können wir diese Herausforderungen bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region auf ein neues Niveau he- ben. Das Förderprojekt FRAI.accelerator ist deshalb von entschei- dender Bedeutung, weil es die Mittel und Ressourcen bereitstellt, um KI in unserer Region zu fördern und kleine und mittlere Unternehmen auf diesem spannenden Weg zu unterstützen.", so Barbara Bilyk, COO und Head of Innovation Services, BadenCampus.
„Wir sehen unsere Hauptaufgabe beim FRAI.accelerator vor allem in der Entwicklung und Organisation des Programms. Dazu gehört die Suche nach potenziellen Partnern, die Kuration der Entwicklungspha- sen mit dazugehörigen Workshops und Arbeitssessions. Der ent- scheidende Teil wird sein, verschiedene Akteure problemspezifisch zu identifizieren und deren Zusammenarbeit zu fördern.“, betonte Le- onard Sporleder, Geschäftsführer der Grünhof 3000 GmbH, bei der Vorstellung der Projektziele. „Durch eine strikt methodische Herange- hensweise und einen strukturierten Prozess stellen wir sicher, dass die Teilnehmenden phasen- und situationsspezifisch die richtige Un- terstützung erhalten und damit den unbekannten Marktanforderungen und technologischen Herausforderungen gewachsen sind.“

Über die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM):
Die FWTM wurde 1987 gegründet und ist ein Management- und Marketingunternehmen der Stadt Freiburg. Das breit angelegte Aufgaben- spektrum der FWTM umfasst die Bereiche Wirtschaftsförderung, Tou- rismusförderung, Stadtmarketing, Tagungs- und Kongresswesen, Großveranstaltungen sowie Messen und Märkte. Weitere Informationen unter www.fwtm.freiburg.de.

BadenCampus:
Der BadenCampus ist eine Innovationsplattform, die 2017 als Toch- terunternehmen der badenova AG & Co. KG gegründet wurde. Ge- meinsam mit Partner_innen aus mittelständischen Unternehmen, Startups, Kommunen, Investoren und wissenschaftlichen Einrichtun- gen wurde ein offenes Innovationsökosystem aufgebaut, in dem ge- meinsam an Innovations- und Digitalisierungsthemen gearbeitet wird. BadenCampus begleitete unter anderem die Firma Hekatron bei ei- nem Projekt zu KI im Brandschutz.
Grünhof:

Der Grünhof ist ein Innovationszentrum in Freiburg, das mit rund 34 Mitarbeitenden und unterschiedlichen Zielgruppen an Zukunftsange- legenheiten arbeitet. Die Grünhof 3000 GmbH übernimmt dabei alle beratenden Tätigkeiten mit etablierten Unternehmen rundum Zukunfts- und Innovationsthemen.


Informationen zu den regionalen KI-Exzellenzzentren:
Das Land Baden-Württemberg stellt bis zu 15 Millionen Euro für die Errichtung von regionalen KI-Exzellenzzentren an den Standorten Stuttgart, Karlsruhe, Neckar-Alb, Freiburg, Ostalbkreis und Ulm sowie Kooperationsmaßnahmen mit dem Nordschwarzwald bereit.
Die regionalen KI-Exzellenzzentren haben den Anspruch, Ansprechpartner für Unternehmen, Gründerinnen und Gründer, Beratungsein- richtungen und Wissenschaft zu sein. Sie unterstützen die Unterneh- men des Landes, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, entlang der gesamten KI-Innovationskette, von der Grundlagenfor- schung bis hin zur marktreifen Anwendung. Die regionalen und über- regionalen Projekte wirken darauf hin, die Wirtschaft im Land zielge- richtet zu diversifizieren und neue Wachstumspotenziale zu erschlie- ßen. Damit tragen sie maßgeblich zum Ausbau des KI-Ökosystems bei, um Baden-Württemberg nachhaltig als Standort für KI-Wert- schöpfung zu sichern. Die Landesförderung ermöglicht die Entwick- lung und Durchführung von individuellen Angeboten, unter anderem Workshops, Coachings und Maßnahmen zur Prototypisierung, damit Unternehmen eigene Potenziale für KI-basierte Lösungen erkennen und Anwendungen für innerbetriebliche Prozesse oder ein Geschäfts- modell entwickeln können. Das regionale KI-Exzellenzzentrum mit Standorten in Breisach am Rhein und Freiburg steht ab sofort landes- weit allen interessierten Unternehmen zur Verfügung.
Über die „KI-Allianz BW“:


Die KI-Allianz BW eine Genossenschaft, die aus Partnern aus Wirt- schaft, Wissenschaft und Verwaltung der Regionen Stuttgart, Karls- ruhe, Neckar-Alb, Freiburg, Nordschwarzwald und dem Ostalbkreis besteht und den Ansatz verfolgt „Mehrere Standorte – ein Konzept“. So sollen regional verteilt starke branchenfokussierte Knotenpunkte entstehen, in denen KI-Aktivitäten aus Wirtschaft und Wissenschaft verknüpft werden. Für die Unternehmen des Landes, insbesondere aus dem Mittelstand, sind so die gesamte KI-Innovationskette sowie die Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis zur in- dustriellen Anwendung beziehungsweise dem Produkt leicht greifbar und lokal erlebbar. In realen Anlaufstellen und Experimentierräumen werden die Kompetenzen und Wertschöpfungsketten aller Allianz- Partner für Kunden erreichbar und verfügbar. Ziel ist es, ein standortübergreifendes Leistungsportfolio entlang der gesamten KI-Innovati- onskette von der Qualifizierung über den Wissens- und Technologie- transfer in die Anwendung bis hin zur Kommerzialisierung aufzu- bauen. Die KI-Allianz BW besteht aus 17 Partner_innen, darunter Städte, Landkreise, Wirtschaftsförderungen sowie Kammern und Ver- bände aus den Regionen Stuttgart, Karlsruhe, Neckar-Alb, Nordschwarzwald, Freiburg und dem Ostalbkreis. Als Vertreter der Region Freiburg haben sich die Stadt Freiburg und die IHK Südlicher Oberrhein der KI-Allianz BW angeschlossen. Als regionale Wirt- schaftsförderin ist FWTM organisatorisch unterstützend tätig. Der Beteiligung Freiburgs an der Allianz hatte der Gemeinderat im Oktober 2022 zugestimmt. Die KI-Allianz BW steht auch weiteren interessier- ten Partnern aus Kommunen und Regionen, Wirtschaft und Wissenschaft offen.